Der Pfad der Erleuchtung und spirituelle Erfahrungen

Der Pfad der Erleuchtung und spirituelle Erfahrungen

25.01.2020 01:55

Das menschliche Streben nach Erleuchtung ist viele, viele Jahrhunderte alt. Doch egal wie viele Jahrhunderte ein Begriff überdauern mag, so heißt das nicht, dass ein einiges Verständnis von ihm besteht. „Erleuchtung“ ist gewiss so ein Begriff, oder „Gott“. Auch wenn ich einst großen Gefallen daran fand über solche Begriffe zu philosophieren, so sehe ich heute darin ein kindliches Spielen auf der Wiese des menschlichen Verstandes.

Heute würde ich sagen, dass solche Spiele vom wahren Wesen des Menschen, seiner Seele und dem, was dem Menschen an Möglichkeiten gegeben wurde, weit entfernt sind. Und wenn ich große Begriffe wie „Erleuchtung“, „Gott“, „Seele“, „wahres Wesen des Menschen“ und dergleichen in den Raum stelle, dann überhaupt nicht mit der Hoffnung, dass irgendjemand das so verstehen könnte, wie ich es verstehe. Ganz unabhängig davon, ob etwas Wahres dran ist oder nicht. Wenn ich solche Begriffe in den Raum stelle, möchte ich es jedem überlassen, sie so zu interpretieren, wie sie/er das möchte.

Ich kann mich nicht erinnern, dass mein einstiger Lehrer, Hans, den Begriff „Erleuchtung“ benutzte. Er nannte es „Gottunion“ oder „Gottesverwirklichung“. Die Verschmelzung mit Gott kann, soweit ich ihn verstanden habe, im Zustand des „Maha-Samadhi“ erlebt werden. Ein Zustand, in dem Atmung und Herzschlag für beliebige Zeit völlig zum Stillstand kommen und der Körper rein von Prana, der feinstofflichen Lebensenergie, erhalten bleibt, es also nicht zum Zelltod kommt aufgrund von Sauerstoffmangel, weil die Zellen von feinstofflicher Energie erhalten bleiben.

Den Zustand des Samadhi meine ich mich aus vergangenen Leben zu erinnern, genauso wie andere Details aus vergangenen Leben, die ich in meditativen Momenten während des Betens erinnert habe. Dazu kommt der nächtliche Besuch körperloser Wesen und Seelen, die ich klar sehen konnte, oder Außerirdische, die sich mir am Himmel zeigten und offenbar telepathisch mit mir kommunizieren konnten.

Für mich ist klar, dass solche Erfahrungen dem Menschen wenig in seiner Entwicklung helfen. Solange der Mensch nicht gelernt hat, die Kräfte des Egoismus zu bändigen, sehe ich wenige Möglichkeiten, dass beliebige spirituelle Erfahrungen von Nutzen sind. Viel mehr sehe ich die Gefahr, dass sie ordentlich Schaden anrichten. Einem geistig unerfahrenen Menschen diese Möglichkeiten zu gewähren um Großes zu schaffen, ist, wie einem Kind eine Kettensäge in Hand zu drücken, damit es Häuser bauen und Kunstwerke schaffen kann.

Hier über meine spirituellen Erfahrungen mehr zu berichten und weiter in die Tiefe zu gehen, würde den Rahmen völlig sprengen. Ich kann nur zusammenfassen, dass ich seit meiner ersten Berührung mit der Lehre von Hans – und das liegt nun 17 Jahre zurück – eine mehr oder weniger ständig wachsende Verbindung zu Gott fühle. Und seit meiner ersten Berührung mit der Lehre Vissarions, und das war – glaube ich 2015 – fühle ich diese Verbindung noch deutlich stärker. Vissarions Lehre ist … unermesslich. Ich habe kein Wort dafür. Nichts kann auch nur annähernd das beschreiben, was diese Lehre in mir bewegt hat.

Den „Pfad der Erleuchtung“ (und damit noch so ein Begriff, der höchst individuell begriffen wird) versuche ich heute nicht mehr durch Meditation und Yoga zu beschreiten. Erleuchtung ist kein Punkt, an dem man irgendwann ankommt, und dort für ewig verweilt. Erleuchtung ist selbst ein Pfad, der nie endet, wie das Leben selbst. Meditation und spirituelle Techniken, wie ich sie kennen gelernt habe, können die Reise auf diesem Pfad beschleunigen, und man erreicht gewisse Ziele schneller. Doch wer schneller reist, sieht weniger, erlebt weniger, sammelt weniger Erfahrungen und kann wesentliche Stationen verpassen.

Ich denke nach wie vor, dass solche Methoden durchaus Sinn machen können. Aber bei weitem nicht für jeden. Das wahre Leben des Menschen spielt sich genau dort ab, wo es immer schon war: im Leben der Menschen. Nicht in irgendeiner Höhle in den Bergen oder einem Kloster fernab der Zivilisation. Das alles kann für gewisse Individuen für eine gewisse Zeit hilfreich sein, doch für die Menschheit ist das kein Weg. Der Mensch ist dazu auserkoren Schöpfer zu sein und zu schaffen, nicht der Welt zu entfliehen.


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